17 Etappe Marienheide - Grünenbäumchen
31 km, Reine Gehzeit 0 Stunden
Zu Grünenbäumchen gibt es folgendes zu erzählen:
Ein altes Fachwerkhaus aus der ersten Hälfte des 19 Jahrhunderts hat der Ortschaft seinen Namen gegeben. Unter Foto D 1048-2 führt das Stadtarchiv Bergisch Gladbach ein Forte von 1923, auf dem das Fachwerkhaus mit Strohdeckung abgebildet ist. Heute handelt es sich um eine Siedlung mit vielen Neubauten, von der alten Bebauung ist nichts mehr vorhanden. S. Foto oben
Bericht:
Das Wetter war immer noch sehr gut, wollte aber nicht ganz zur meiner Stimmung passen. Es war mir schon am Vorabend klar, dass ich einen weiteren Tag, mit offener Ferse nicht überstehen werde. Zumindest nicht ohne meine Gesundheit ernsthaft auf Spiel zu setzen.
Also beriet ich mich mit den Brüdern beim Frühstück, dass ich einen Arzt aufsuchen müsste. Sie gaben mir daraufhin einige Tipps und Adressen. Ich ging zu einer Gemeinschaftspraxis, keine 50 m vom Kloster entfernt. Obwohl ich keinen Termin hatte, musste ich nicht allzu lange warten. Ich wurde zwar von keinen der Ärzte behandelt, sondern von der Arzthelferin Frau Seewald, die auf Wundbehandlung spezialisiert ist. Das war mir Recht.
Aber auch sie meinte der Fuß bedürfte der Schonung und ich müsste mit mindestens 10 Tage Heilungszeit rechnen. Für mich war damit der Entschluss klar, die nächsten 2 Etappen ausfallen zu lassen.
Da ich eh vor hatte die Ostertage bei meinen Schwager und meiner Schwester in Köln zu verbringen, würde mich der Zug nach Köln fahren.
Nach dem Mittagessen verabschiedete ich mich unter vielen Segenswünschen von den Patres. Ich nahm mir vor eines Tages den umgekehrten Weg von Köln nach Marienheide als Marienwalfahrt zu gehen. Auf dem Bahnhof in Marienheide traf ich noch einen sehr netten jungen Mann ohne Obdach, mit dem ich mich über das Reisen austauschte. Er schenkte mir, obwohl er selbst nicht viel hatte eine kleine Flasche "Bonnekamp". Später stieß noch eine Frau mit ihrem Bekannten zu uns.
Sie war mit ihrem defekten Fahrrad nach Marienheide liegengeblieben und wollte zurück nach Köln- Nippes. In Köln - Deutz half ich ihr dann auf die richtige S-Bahn.
Ich liebe die KVB (Kölner Verkehrsbetriebe). Kaum in Köln angekommen, erst einmal Schienenersatzverkehr von Porz nach Deutz und das mit Pilgerwagen und Fahrrad. Der Bus war gar nicht voll!!!!!!
Achtung!!!!Anfall von Ironie!!!!
Der Rest war dann ganz einfach, mit der S-Bahn nach Lövenich, dort erwartete mich bereits mein Schwager Herbert um mich nach Widdersdorf zu bringen. Das hatte ich vorher mit ihm telefonisch vereinbart. Keine 10 Minuten später saß ich im Haus meiner Schwester und meines Schwagers und konnte es mir gut gehen lassen.
Pater Borges, Bruder Hans, Pater Anthony und Pater Maneckan