Mit solchen Gesprächen kann man seine Abende natürlich auch rumkriegen. Morgen muss sich das mit dem Paket entscheiden. Ich kann nicht und mag nicht länger warten.
Das Paket das Maren letzten Freitag, 26. Mai 2023, mit meiner Sommerausrüstung und den neuen Schuhen, ist am Mittwoch immer noch nicht in Frankreich, geschweige denn in Castanet-Tolosan bei meiner beinahe Gastgeberin eingetroffen. Daher muss ich immer noch hier ausharren.
Ich hätte es hier, bei Mathilde, aber auch schlechter treffen können, nur wird mir hier die Zeit zu lang und vor allen der Aufenthalt zu teuer. Ich könnte schon 100 Kilometer weiter weg sein. Allein zur bis Überquerung der Pyrenäen sind es mehr als 320 km.
Heute, habe keine Lust etwas zu unternehmen und studiere eingehend meinen neuen Reiseführer, machte Internet Recherche und plane die nächsten Etappen. Das Wetter war auch nicht geeignet mich aufzumuntern.
Ab 14.00 Uhr fing es auch noch an zu regnen, später gab es noch ein schwaches Gewitter. Es hatte ein, zweimal ordentlich in der Nähe geknallt. Das sollte einen aber nicht verwundern, wenn man unmittelbar an einem Sendemast wohnt. Zu Essen gab Kasoulet, eine Toulouse Spezialität aus der Dose. Dicke weiße Bohnen mit kleinen Würstchen und Fleisch in der Soße. Ich kann nicht sagen, dass es mir geschmeckt hat. Mit den Bohnen hatte ich später noch zu kämpfen. Die restlichen Bohnen, die ich nicht mehr mochte, wanderten direkt durch das offene Küchenfenster. Da steht direkt der Komposthaufen. Wie praktisch.
Donnerstags, war ich froher Erwartung. Das Paket soll in Frankreich angekommen sein Stellt sich nur die Frage wo? Ich bekam auch die Meldung das es heute ausgeliefert werden sollte. Leider war diese Meldung später in der Versandanzeige weg.
Ich hatte aber Gott sei Dank etwas von meinem alten Elan wieder. Ich ging los und kaufte in einem Baumarkt einen großen Karton und Paketklebeband. Da der Aldi gleich um die Ecke war, ging ich auch gleich noch Lebensmittel einkaufen.
Zurück im Quartier, holte ich den kompletten Inhalt des großen Rucksackes raus. Alles was ich als entbehrlich fand, kam in den Karton. Zwei paar Schuhe, die sich nicht bewährt hatten. Die Polsterjacke, die beiden dicken Outdoorhosen, die Winterunterwäsche, der Winterschlafsack und noch ein paar Kleinigkeiten. Alles im Allen, etwas mehr als 8 Kilo. Ich lieh mir noch einen Einkaufsroller aus und brachte das Paket zur nächsten Post.
Der Versand war nicht gerade preiswert. Die bieten hier nur Luftfracht an. Dabei wäre die Dauer des Rücktransportes eigentlich egal. Da ich schon Mal hier war, entschloss ich mich zum Intersport im nächsten Ort zu gehen um mir neue Gamaschen zu kaufen.
Wo bei Nahe relativ ist. Das Gewerbegebiet war immerhin 7 km entfernt und nur sehr umständlich zu erreichen. Keiner geht dort scheinbar zu Fuß hin. Ich wurde aber fündig und machte mich auf den Rückweg.
Leider hatte sich an der Paketfront nichts getan und ich saß wie auf heißen Kohlen. Ich wäre zu gerne Freitags aufgebrochen. Da half auch eine Dose Ravioli nicht drüber hinweg. Der einzige Lichtblick sind Unterhaltungen mit Samia, der 29 Jährigen Tunesierin.
12Wir liegen so auf einer Wellenlänge. Sie ist auf der einen Seite streng religiös und auf der anderen Seite Recht modern. Tunesien ist halt eins der liberalsten Länder Nordafrikas. Das sich sehr stark nach Europa orientiert.
Samia arbeitet an ihrem Doktor in Pflanzengenetik. Ihren Master hat sie bereits. Sie machte ihrem Doktor in Tschechien. Zwei von vier veranschlagten Jahren sind schon rum. Ihre Doktormutter, hat sie für Forschungsarbeiten für drei Monate nach Toulouse geschickt.
Ende des Mittwochsberichts
Gute Nacht Freunde. Im Anschluss 3 kleine Bilder meiner Einkaufstrecke