Zurück im Refugio machte ich mich an die Planung und Reservierung für den nächsten Tag. Wieder eine Kommunale Einrichtung. Dann war das Abendessen an der Reihe. Ich aß zwar eine Riesenportion, aber ich hatte wohl zu viel Nudeln gekocht. Den Rest wollte ich dann zum Frühstück essen. Soweit kam es aber nicht. Nachdem ich den zweiten Bericht erstellt hatte, den Ersten gab es schon vor dem Essen, hatte ich noch Nachthunger und die Nudeln müssten daran glauben. Dann war ich aber schon unglaublich müde, so auch gerade jetzt , wo ich das hier schreibe und legte mich schlafen.
Etappe von Auch nach Barran, 17 km, reine Gehzeit 4 1/2 Stunden.
Wetter: 19 bis 28 Grad, Morgens geringe Bewölkung, nahm die zum Nachmittag zu, es regnete bei meiner Ankunft sogar ein wenig. Später kam die Sonne aber wieder raus.
Nach meiner Marathon Etappe gestern, war eine Kurzetappe fällig für die Regeneration. Ich ließ mir am Morgen viel Zeit, frühstückte in Ruhe und packte meine Sachen wieder ein. Ich hatte mich sehr ausgebreitet.
Olivier war schon früh los, das musste er aber auch bei der Strecke die er vorhatte. Aber er hatte sich noch bei mir verabschiedet. Robert und Francoise waren spät aufgestanden, obwohl ihre Etappe etwa 25 km vorsah. Die Beiden waren auch vor mir weg. Ich bin dann gegen 9.00 Uhr los. Ich traf die Beiden dann noch mal kurz hinter Auch. Sie waren noch frühstücken gegangen. Ich ließ sie bald hinter mir, obwohl ich es ruhig angehen ließ.
Die Zeit ging schnell rum. Die Route bestand viel aus Straßen, einigen wenigen Wald und Feldwegen. Nichts außergewöhnliches. Nach einem Waldstück, machte ich Pause an einer Straße. Das machte auch ein Ehepaar aus dem Elsass, die mit dem Fahrrad auf einer Rundreise unterwegs waren. Da ich mein Mittagessen nicht gleich fand, ich hielt es für verloren, bekam ich zwei Energieriegel geschenkt. 1 1/2 Stunden später war ich in Barran.
Am Ortseingang sollte ich die auf einem Schild notierten Telefonnummern anrufen. Ich rief zuerst das Bürgermeisteramt an. Aber vor zwei war da natürlich niemand da, also rief ich die nächste Nummer an. Ein Herr ging ans Telefon. Ich stellte mich vor und sagte das ich reserviert hatte. Wir vereinbarten uns im Ort zu treffen. Ich war noch nicht ganz durch das Stadttor getreten, kam hinter mir ein Transporter herangebraust. Der Fahrer sprach mich an , es war mein Gesprächspartner Jean Jacques. Er fuhr vor ich ging hinterher.
Der Ort ist sehr klein, hat ganze 642 Einwohner. Das Dorf ist aber ein Bilderbuchort. Er ist vor kurzem bestimmt mit viel öffentlichen Geld renoviert worden. Die Hauptstraße war geradezu vorbildlich.
Barran gehört zu den 400 Werdörfern, die im Süden Frankreichs im 11. und 12. Jahrhundert, als befestigte Orte angelegt wurden. Das Land war damals durch Kriege entvölkert und weiter heftig umkämpft. So schön Barran ist Glaube ich eine ganze Reihe von Häusern stehen leer.
Das Refugio war in einem solchen Haus untergebracht. Hinter einem Holztor, sah es aus wie in einer leerstehenden Garage oder Werkstatt. Es schloss sich ein Raum an, der an diesem Tag vom örtlichen Frauenchor genutzt wurde. Nach oben ging eine Holztreppe. Alles sah etwas improvisiert aus oder halt sehr alt.
Der Raum für die Pilger war aber zweckmäßig eingerichtet. Eine Küchenzeile mit Kühlschrank und Gefrierfach war auch da. Dusche und Toilette versteht sich. Jacques händigte mir die Wegwerfbettwäsche aus. Dann brauchte ich nur noch zu bezahlen und erhielt im Gegenzug einen Stempel und die Schlüssel für unten und oben.
Ich denke das Jacques dann wieder zu seiner Arbeit gedüst ist. Ich machte es mir bequem. Packte meine verderblichen Lebensmittel und die Getränke in den Kühlschrank und machte mir Essen in der Mikrowelle warm. Dabei entdeckte ich einen Nudelvorrat und beschloss später nochmal Nudeln zu kochen. Die Portion eben war für den hohlen Zahn.
Ich machte mich auf den Weg zum Einkaufen und eine Runde durch das Dorf. Es gefiel mir außer gewöhnlich gut. Der Tante Emma Laden, hatte leider zu. Der oder die Besitzerin hatte auf einem Zettel geschrieben das sie um 17 Uhr wieder da sein. Es war gerade kurz nach 16 Uhr. Der kleine Proxisupermarkt, draußen vor dem Ortseingang hatte gerade seine Pforten wieder geöffnet. Ich kaufte mir eine kleine Flasche Sprite, eine große Pepsi, ein Glas Tomatensauce und ein Vierer-Pack Apfelmus.
Auf dem Rückweg traf ich noch ein Pilgerpärchen, einen Schweizer und eine Engländerin. Sie sahen so aus, wie ich mich am Vortag gefühlt habe. Die Beiden hatten aber wohl ein Quartier in der Nähe.
Orte: Auch und Barran
Wurde hier nicht gemacht!!
Gasse in Auch
Barran von weitem
Gute Nacht Freunde, es Zeit ............