3. Etappe von Buchholz nach Bispingen 20. März 2023, 37 km, reine Gehzeit 10 Stunden. Frische 9 Grad, regnerisch, es blieb aber trocken. Bestes Wanderwetter

VIA MALA (Straße der Schmerzen)

Tja, was soll ich sagen, wie immer es auch geschehen konnte, ich hatte zwei Blasen an den Fußballen. Ich habe die Blasen so es geht verpflastert wie ich es konnte, also rechnete ich mit dem Schlimmsten, aber es sollte noch schlimmer kommen. 

Morgen um 7 Uhr in Buchholz bin ich dann aufgestanden, nahm ich ein ausgiebiges Frühstück, mit selbstgebackenem Brot ein. Zuerst verabschiedete sich Marion von mir, die zur Arbeit musste. 

Nach dem ich mit dem Frühstück fertig war, verabschiede ich mich dann auch von Thomas und machte mich auf dem Weg ins Rathaus, dort bekam ich den dritten Stempel meiner Reise. Dies ging sehr unbürokratisch und hilfsbereit vor. 

Die Wegpunkte waren diesmal Seppensen, Holm, Inzmühlen, Ehrhorn, Niederhaverbeck, Behringen und zuletzt Bispingen.

Der Weg nach Bispingen war alles andere als leicht. Die ersten 8 km kam ich gut voraus, wenn auch mit Schmerzen. Dann platzte die erste Blase links. Kein schönes Gefühl, aber danach ging es erstmal leichter voran. Bei Kilometer 16 fand ich in der Heide am Waldesrand einen Tisch und zwei Bänke. Ich beschloss etwas zu essen und zu trinken. Man kann Fleischwurst lecker sein. 

Die darauffolgenden 10 Km gingen so. Das war bisher die einsamste Strecke die ich gegangen bin. Dann wurden die Schmerzen immer unerträglicher. Die Luft bei mir war raus. Ich ging nur noch wie eine Automat. Dann rief zu meinem Glück Pastor Blase zurück, den ich zuvor telefonisch versucht hatte zu erreichen. Ich klagte ihm mein Leid. Er beeilte sich, kam mir die letzten Kilometer entgegen und holte mich mit den Auto ab. Ohne ihn hätte ich an diesem Tag sang und klaglos aufgegeben. 

Ihr könnt euch meine Erleichterung nicht vorstellen, als wir endlich das alte Küsterhaus erreicht hatten. Dort wurde ich im Ruheraum der Kita im ersten Stock untergebracht. H e r r l i c h , einfach nur ausruhen. Ich war aber auch vollkommen erledigt

Die Füße total zerschunden, ich bekam sogar leichten Schüttelfrost und kam nur noch dazu meine Füße neu zu verpflastern, eine Kleinigkeit zu essen und mit dem Reisebericht des Tages anzufangen, da fielen mit vor lauter Müdigkeit die Augen zu.

Das war auch ganz gut so, da ich am nächsten Tag sehr früh aus der Kita raus musste bevor die Kinder da sind.

Herr, gibt mir Kraft