Etappe Huy nach Namur, 34 km, Reine Gehzeit 8,5 Stunden, 8 bis 14 Grad, Heiter bis Sonnig
Wegstrecke: Huy, Gives, Andenne, Schyn, Thon, Brumagne und Namur
Nach dem kargen Frühstück, machte ich mich gleich auf den Weg. Die Strecke nach Namur ist relativ klein angelegt und ich wollte mal pünktlich los. Die Stadt war von dem anstehenden Radrennen geprägt. Überall Absperrungen, Radrennfahrer, Polizei und Verkehrsstau.
Kurz nach 8.00 Uhr war ich bereits beim Tourismus Büro. Nicht unerwartet, sollte es aber erst um 9.00 Uhr öffnen. Da aber schon Jemand im Büro war, klopfte ich entschlossen gegen die Scheibe und winkte mit dem Pilgerausweis. Ich wurde gleich hineingelassen. Ob mir das in Deutschland gelungen wäre sei dahingestellt.
Dann ging es auf nach Namur. Der Weg schlängelte sich die ganze Zeit an die Maas entlang. Auch hier ein RAVel. Durchgehend asphaltiert.
Verlaufen konnte ich mich nicht, es versprach heute leicht zu werden. Der Fluss hat sich hier durch die Ardennen gegraben. Das Flusstal ist relativ eng, manchmal von spektakulären Felsen geprägt.
Weg ins Büro
Kirche mit dahinter liegenden Tourismus Büro
Schmucke Dörfer wechseln sich mit Industrie ab. Es gibt einige Steinbrücken auf dem Weg. Auch wenn der Fluss seinem ursprünglichen Verlauf folgt, so ist er Recht kanalisiert. Fast durchgehend sind auf beiden Seiten Kaimauern.
Die Maas hat hier eine geringe Fließgeschwindigkeit und wird durch eine ganze Reihe von Stauwehren und Schleusen schiffbar gemacht. Das kommt der örtlichen Industrie zu Gute.
Um 12.00 Uhr hatte ich knapp die Hälfte des Weges hinter mir gelassen und entschloss mich für eine Stunde Pause, um mich auszuruhen und zu schreiben, Danach tat ich mich mit zunehmender zurückgelegter Strecke immer schwerer. Es wurde immer wärmer.
Zudem schmerzten meine Hüften. Ich hielt aber das Tempo hoch und erreicht Namur zur geplanten Zeit.
Jetzt nur noch die Jugendherberge ausfindig machen. Na klar, die IT am anderen Ende der Stadt. Noch 2 extra Kilometer. Dann war es geschafft. Ich hatte vorsorglich für zwei Tage reserviert. Mir fehlte ein Ruhetag.
Auch meine Wäsche wollte, mal wieder gewaschen werden. Das nimmt hier die Herberge ab. Das Zimmer war schnell aufgesucht und das Bett bezogen. Jetzt konnte ich zum gemütlichen Teil übergehen.
Meine Zimmergenossen waren Jacques und Benito beide aus Belgien. Wir drei waren alle nicht mehr die jüngsten Semester. Jacques sollte ich aber erst später kennenlernen. Über ihn kann ich nur sagen, dass er häufig unterwegs war und unruhig schläft.
Benito, mit italienischen Wurzel Seitens seines Großvaters, ist ein Überlebenskünstler mit einer kleinen Rente, er lebt in Südspanien. Er besucht hier in Belgien seine 96 Jahre alte Mutter. Benito liebt wie sein Vater klassische deutsche Musik und Rockgruppen aus den Siebzigern. Er spricht neben Flämisch und Französisch, wohl auch Spanisch und leidlich gut Deutsch. Er hat aber eine tolle Aussprache. Er spricht immer sehr akzentuiert.
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, in Deutschland, dass man meint die Menschen hier in Belgien wären in allgemeinen Zweisprachig. Das ist mit Nichten so. Es gibt eine ganze Menge Sprachgrenzen mit den drei jeweiligen Landessprachen. Wer hier mehrsprachig unterwegs ist, ist die Ausnahme.
Benito ist ein lustiger Typ und Recht gebildet. Er zeigte mir gleich alle Einrichtungen der Jugendherberge und teilte sein Essen mit mir. Seine Tortilla war der Hammer. Dann klang der Abend so langsam aus. Das Zimmer ist zwar für 4 Personen, aber Recht klein, aber wir haben uns zu dritt recht gut eingerichtet. Vor allem war es warm. Die Nächte sind doch noch Recht kühl. Ich war dann der Erste der sich zur Nachtruhe niederließ.
Der Körper war doch Müde und forderte jetzt seine Ruhe
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