Ich war auf einer der längsten Pilgerbrücke unterwegs

Freitag, 07. Juli 2023

Ich mache mir mehr Gedanken über den Abstieg. 1000 Höhenmeter. Da bin ich wirklich gespannt. Gute Nacht.

In Villavante machte ich an einer Bar Frühstückspause. Es war schön anzusehen, wie die anderen nach und nach eintrudelten. 

Ich bin Morgens als einer der ersten aus Villar rausgekommen. Die Strecke war nichts besonderes, einfach ein schöner Tag. 

Orte der Begnung: Villar de Mazarife, Villavante, Puente de Orbigo, Hospital de Orbigo, Villares fe Orbigo, Santibanez, San Justo de la Vega und Astorga

Etappe von Villar de Mazarife nach Astorga, 32 km, reine Gehzeit 7 Stunden.
Wetter: 13 bis 29 Grad, morgens leicht bewölkt, dann strahlend blauer Himmel. Abends etwas mehr Bewölkung. Kaum Wind Luft sehr Warm.

Wenn man auf Astorga zugeht, steht man auf einer Anhöhe an einem Steinkreuz und hat einen tollen Blick auf die Stadt. Bis dahin sind es aber noch ein paar Kilometer.

Nach einer besonders langen und gemeinen Steigung glaubte ich zuerst an eine Fata Morgana,  da waren Sonnensegel, Betten, Hängematten und Bänke. Auf einem Tisch standen alle mögliche Arten von Obst und Wassermelonenstücke bereit. Es gab kaltes Wasser und kühles Zitronenwasser. Plätzen und Kuchen und ich weiß nicht noch was Alles. Das Ganze konnte man sich gegen eine Spende nehmen. An dieser Stelle und bei diesem Wetter einfach geil. Hier hielt ich mich etwas länger auf

Der Ort Hospital ist nicht sehr groß, aber ansehnlich. Da habe ich nochmal die Kölnerin getroffen, die mich bereits in Leon angesprochen hat. Hinter Hospital nahm ich wieder eine Alternativroute. Ich wollte nicht an der Schnellstraße entlang. Das war nicht ganz einfach, es war mittlerweile sehr warm geworden und die Strecke ging durch die Hügel, war aber machbar. 

Der, oder besser die beiden nächsten Orte, waren ein kleines Highlight. Von Puente de Orbigo nach Hospital de Orbigo geht einer, wenn nicht gar die längste Pilgerbrücke auf dem Camino Frances. Im Kern ist sie mit der Römerbrücke ca. 2000 Jahre alt. Ein "must Seen."

Die gotische Kathedrale ist im deutschen Stil errichtet worden und ist relativ spät zwischen dem 15. Und 18. Jahrhundert gebaut worden. Das sieht man auch an den barocken Türmen. Ich konnte aber nicht lange bleiben.

Ich ging schnell in die Stadt um sie mir und die Kathedrale anzuschauen. Das Ganze stand etwas unter Zeitdruck. Die Stadt ist sehr schön gelegen und sicher einen Besuch wert. Interessant ist der Bischofspalast. Er wurde von dem berühmten Architekten Gaudi um 1900 entworfen. Ich muss aber gestehen, ich war entsetzt. Es sieht aus als hätte er bei Disney abgekupfert, wenn es den schon gegeben hätte. Nicht meins.  

In Astorga angekommen, nahm ich gleich einer der ersten Herbergen. Die Herberge Santa Maria. Hier das gleiche Bild wie sonst auch. Bekannte Gesichter überall.
Die Herberge ist Recht groß.

Damit war der Abend auch bereits gelaufen. In meinem Zimmer waren ein Italiener, der Englishman, ein Koreaner von 76 Jahren, dem man sein Alter nicht ansieht. Er nennt sich selber Manolo. Er ist ein Camino Veteran. Er ist den Camino bereits 7 mal gegangen.

Ich ging noch schnell einkaufen und dann in die Herberge zum Kochen. Dann gab es den Wahnsinn in Tüten. Bin ich es gewohnt alleine zu kochen oder nur noch mit einer weitere Person. Hier war aber der Wahnsinn ausgebrochen. Dutzende von Leuten kochten den ganzen Abend um die Wette. Und was glaubt ihr kochen die???? Fast alle machten Pasta. Was für ein Gedränge, geschnippsel, gekoche und abwaschen um die Wette. Damit das Geschirr wieder zu Verfügung stand. Ich habe mich dazwischen gedrängt. Ich glaube ich war noch nie so schnell fertig. Habe natürlich zu viel gemacht. Hatte diesmal Mühe  die Nudeln an den Mann oder die Frau zu bringen. Fand dann aber bei einer französischen Familie Abnehmer und Gesprächspartner.

Eine kleine Runde diesmal. Wir haben uns darauf geeinigt, erst um 6.00 Uhr aufzustehen. Hoffentlich rächt sich das nicht Morgen. Es geht zum Eisernen Kreuz oder kurz davor, auf 1504 Metern Höhe. Wird es in diesem abgeschiedenen Ort genügend Betten geben. Wie wird der Aufstieg sein. Manch einer bezweifelt, dass ich das mit dem Wagen schaffen würde. Andere sagten die Wege waren in Ordnung. Was trifft zu. Ich lasse es auf mich zukommen. Mich kann nur noch wenig erschrecken. Es wird sehr viel, vielleicht zuviel über diesen Berg erzählt. 

Das muss es sein

Durstig!!!!!!!!

Kathedrale

Bischofspalat

Manolo rechts im Bild

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