Wo bleibt die Abkühlung

Sonntag, 04. Juni 2023
 

Das Ziel der drei Frauen ist Lourdes. Renna würde dort ihren Freund und die gesamte Familie treffen. Wir würden morgen alle als erstes Etappenziel nach Gimont gehen, dort ist die letzte Einkaufsmöglichkeit vor Auch. Die beiden Damen aus der Oberpfalz wurden ab da aber den Zug nach Auch nehmen. Renna war sich nicht sicher was sie machen wollte. Ihr waren die annähernd 40 km nach Auch zu viel. Mir hatte Andreas auch eine Abkürzung vorgeschlagen um ein paar Kilometer einzusparen. Was ich dankend annahm. Während die anderen Frühaufsteher zu Bett gingen, war mein Tagewerk noch nicht getan. Bevor ich mich hinlegen konnte, galt es noch einen Bericht zu schreiben. Als ich hoch ging, war es bereits dunkel und ich bekam nicht mit, das die Tür zum Balkon auf war. Mir kamen aber die Vögel am nächsten morgen sehr laut vor.
 

Etappe von Lenguevin nach Giscaro, 32 km, reine Gezeiht 8 Stunden.
Wetter: 14 bis 26 Grad. Morgens noch bewölkt, ab Mittags klar. Hohe Luftfeuchtigkeit. Ich hätte es gerne Andersrum gehabt. 

Orte: Lenguevin, L'Isle-Joudain, Monferran-Saves und Le Gite Le Grange(Giscaro)

Renna war wie geplant schon vor 6.00 Uhr los. Michel und ich sind etwa zur gleichen Zeit um 6.00 Uhr aufgestanden. Ich habe noch gefrühstückt. Michel war vor mir los, ich bin gegen 7:30 Uhr los. Ich hatte ihn bald eingeholt.

Dann ging es etwa 4 km durch den Wald. Da war ich schon durch geschwitzt und ich hätte mir etwas Sonne gewünscht. Der Weg im Wald war durch aus anspruchsvoll und nicht immer ganz einfach. Ich musste mich sehr häufig orientieren. Auch nach dem Wald gab es sehr viele Steigungen, aber das wird ab jetzt mein ständiger Begleiter sein 

 Auf einer dieser Steigungen, auf einem Feldweg überholte mich Michel. Ich ließ ihn ziehen, nur keinen falschen Ehrgeiz, Altersunterschied hin oder her. Es war schon drückend heiß. Die Sonnencreme verlor auch bereits ihre Wirkung. Für Michel war im nächsten Ort schon Schluss und ich verlor ihn schnell aus den Augen. 

Es war bereits 12.00 Uhr und ich beschloss in L'Isle-Joudain (siehe Bild unten) Pause zu machen und eine Kleinigkeit zu essen. Obwohl die Hitze mich nicht gerade jubeln ließ, musste ich wieder aufbrechen. An der Kirche fiel mir eine Menschenmenge auf. Es war Gottesdienst, Erstkommunion, zelebriert vom Bischof. Ich war leider etwas spät und bekam nur das Ende mit. 

Weiter ging es, parallel zur Autobahn durchs Unterholz und entlang von Schnellstraßen. Dann ging es links die Böschung hinab, auf einen Hohlweg Richtung Monferran-Saves. Hier machte sich an einer 50 Meter langen Steigung der Regen von Gestern bemerkbar. Die Steigung hätte auch 5 km lang sein können. Das Ergebnis war das Selbe. Der Wagen fuhr sich wieder mal fest und meine Füße fanden keinen Halt. Es war wie auf einer Auslaufbahn. Hier half nur noch rohe Gewalt. Mit aller Kraft stemmte ich mich und den Weg hoch. Das war kräftezehrend. Es waren aber immer noch 5 Kilometer zurück zu legen, auf Feldwegen, bei hohen Temperaturen und prinzipiell den Berg hoch. Irgendwann war es aber geschafft und ich kam abgekämpft auf der Gute(Herberge) Le Grange an.  

Leider verpasse ich oft dabei die Gelegenheit Fotos zu machen. Ich bitte das zu entschuldigen, aber ich habe meistens dann was anderes im Kopf. Angekommen wurde ich von Renna, die nur eine Stunde vor mir da war, und Andreas dem Herbergsvater mit einem kühlen Glas Wasser begrüßt. Andreas der aus Wolfsburg stammt, betreibt La Grange, zusammen mit seiner französischen Frau Lilly seit 14 Jahren. 

Sie lebten dort zusammen mit ihren beiden Kindern, zwei Katzen und jeder Menge Federvieh. Die Einrichtung ist Recht großzügig bemessen. Nach dem ich mich eingerichtet und geduscht hatte, ging es an den formellen Teil. Registrieren und bezahlen. Ich lernte dabei auch die beiden anderen Gäste kennen. Carmen und Rosemarie aus Bayreuth. Ein Novum, eine rein deutsche Gruppe. Während die drei Damen sich das Abendessen bei Andreas geordert hatten, machte ich mir mein Essen selber in der Gästeküche. Wir aßen aber dennoch gemeinsam. Wir unterhielten uns lange und ließen den Abend bei einem Viertel Glas Wein ausklingen. 

Ich nochmal auf der Brücke Pont Neuf

In den Wald hinein

Aus dem Wald hinaus

Andreas und Renna

Rosemarie und ich

Carmen und Renna

Logo

©Copyright. Alle Rechte vorbehalten.