Etappe: Reims-Epernay, 30 km, reine Gehzeit 6 Stunden, durchgehend bewölkt, 12 Grad
begleitende Orte: Reims, Trois-Puits, Montbre, Rily-la Montagne, Germaine, Champilion und Epernay
Heute bin ich um 7.00 Uhr aufgestanden, um meine Schmutzwäsche in die Waschmaschine gepackt und gestartet. Dann ging ich zum Lidl zum einkaufen. Der Einkauf hat etwas länger gedauert, auch wenn der Lidl sehr ähnlich wie Deutschland aufgebaut ist. Aber bis ich wusste wo alles war und ich alle Preise gecheckt hatte dauerte es eben halt länger. Mein Einkauf bestand aus folgendes: Croissants, Brot, Marmelade, Aufschnitt, ordentlich viele Getränke, Nudeln und Hack und Schokolade. Damit ging es dann zum Haus zum frühstücken.
Nach dem die Waschmaschine fertig war, habe ich die Wäsche aufgehängt und meinen Bericht geschrieben. Ich hatte mich für 3 Tage Reims entschieden, weil das eine interessante Stadt ist, aber vor allem weil auf dem weitern Weg nicht mit allzu vielen preiswerten Unterkünften zu rechnen ist. Da ich aber Samstag auch in der Regel unterwegs bin, wollte ich auch heute daran festhalten.
Daher machte ich mich kurz nach 12.00 Uhr auf den Weg nach Epernay. Um was bestimmtes zu tun.
Dafür musste ich mich aber ganz schön ranhalten. Ich war schon Recht spät dran. In Reims wird zwar auch Champagner verarbeitet, Firmen und Geschäfte gibt es an jeder Ecke, so ist doch Epernay die heimliche Hauptstadt des Champagne. Dort dreh sich alles, aber auch alles um den Champagner.
In der Stadt kommt man gar nicht so schnell voran, man muss sich ständig neu orientieren. Ständig sind Ampeln im Weg. Dann habe ich mich dazu verleiten lassen, die altehrwürdige Bastilika Sainte Remy anzuschauen.
Dort liegen die Gebeine des Heiligen Remy in einem Schrein bestattet. Remy hat ganz in der Nähe den ersten gesamt fränkischen König Chlodwig getauft und damit die Geschichte des Abendlandes maßgeblich beeinflusst.
Die Zeit musste ich später wieder aufholen, wollte ich nach Epernay etwas sehen und der letzte Zug zurück ging um 20.12 Uhr. Außerhalb der Stadt kam ich schneller voran. Bis ich zu einer riesigen Ansammlungen von sehr großen Supermärkten und Geschäften kam.
War die Stadt mit vorher wie ausgestorben vorgekommen, kam wohl so ziemliche jeder zum einkaufen her, eben langes Wochenende. Auf jeden Fall ist das nicht für Fußgänger gemacht. Man muss sich das vorstellen wie Autobahnab- und zufahrten mit großen Halten drumherum. Da wegzukommen war nicht ganz einfach.
Nach einem kurzen Weg über eine Landstraße, hatten mich die trockenen Feldwege wieder. Es ging vorbei an den ersten Weinstöcken.
Die Eisenbahnlinie gab den Weg vor. Den Orten und den Häusern sieht man den Wohlstand auch an. Vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber die Menschen machen mir hier einen sehr selbstbewussten Eindruck.
Nach Rilly a Montagne , der Name sagt es schon, ging es direkt in die Berge. Die Berge von Reims liegen wie ein Riegel im Süden und Südwesten von Reims und sind ein Nationalpark. Es ging ordenlich bergauf, aber ich hatte ja nur leichtes Gepäck, meinen Tagesrucksack mit etwas Essen und Wasser.
Da ich nur sehr dünne Sachen an hatte, fror ich ein wenig. Für später hätte ich meine dickere Jacke mitnehmen sollen. Ich war aber froh meinen Wagen nicht mit dabei zu haben. Meine besten Freunde die Mountainbiker waren auch schon da. Die ruinieren einfach jeden Weg. Bergab legte ich noch mal einen Zahn dazu. Hinter Germaine öffnet sich dann die Ebene ganz weit, von einzelnen Hügeln durchsetzt, an deren Hängen die Rechen wachsen. Davon ist aber noch nicht soviel zu sehen. Nur vereinzelt treiben die Rebstöcke aus.
Auch fällt auf, das hier viel gegen "Unkraut" gespritzt wird. Zugegeben es würde, wie ich an andere Stelle gesehen habe, die jungen Pflanzen überwuchern. Ich habe keine Ahnung, aber vielleicht werden die Stöcke jedes Jahr zurück geschnitten. Aus Deutschland habe ich sie deutlich größer in Erinnerung.
In Epernay angekommen, war ich deutlich enttäuscht, ich hatte mir zwar kein Rüdesheim erwartet, aber doch etwas mehr Esprit. Es machte auf mich den Eindruck einer Industrie Metropole. Ich glaube der Eindruck täuscht nicht. Was ich nach meinem Kurzaufenthalt sagen kann, ist das Einzige was sehenswert ist, die Rue Champagne. Dort haben sich die Champagnerdynastie und Konzerne, in den letzten hundert Jahren ihrer repräsentativen Paläste hingebaut. Leider war ich erst kurz vor 18.00 Uhr aufgeschlagen, da gab es nur noch in den Champagner Boutiquen was zu sehen.
Ich war nach Epernay gekommen um Champagner zu trinken, das tat ich dann auch. Nur Essen hätte ich mit nehmen sollen. Ich war ordentlich hungrig und es würde recht spät sein, eher ich wieder bei Pascal sein würde. Also ging ich zum Bahnhof und musste noch eine dreiviertel Stunde auf den Zug warten. Pünktlich fuhr der letzte Zug ab. Unterwegs hatte ich mich gewundert, wo die Zugstrecke auf einmal herkam, aber auf den Rückweg wurde es mir klar. Der Berg ist komplett untertunnelt. Um 20.48 Uhr war ich wieder in Reims angekommen und machte mich auf den Heimweg.
Pascal war nicht zu Hause, er hinterließ mir dies auf eine Nachricht, das er den Abend oder die Nacht wegbleiben würde. Auch schrieb er ich könnte mir was zu essen machen und fernsehen. Zuerst holte ich meine getrocknete Wäsche und dann machte ich Essen. Drei Portionen Nudel mit Hackfleischsoße habe ich verzehrt. Das Ganze wurde mit einem Glas Rotwein garniert. Jetzt war ich glücklich und ordentlich Müde. Morgen würde ich auf jeden Fall ausschlafen.
Zu guter letzt.......
Fortsetzung folgt.