Der Tag des unentschlossenen Hans-Georg

Mittwoch, 12. Juli 2023

Alle in meinem Zimmer waren verärgert und bestimmt nicht nur da. Ich musste mich echt zusammen reißen um nicht aufzustehen. Ich hätte richtig Stress gemacht. Ich kenne mich. Ich bin dann alles andere als vornehm. Nach einer Dreiviertelstunde, so kurz vor 23.00 Uhr war der Spuck vorbei. Nennt es kindisch, ich habe mich am nächsten Morgen revanchiert. Dafür bin ich extra früh aufgestanden. Ich nenne das Sozialhygiene. Mir geht es dann besser.  

In Poio hatte ich umentschieden und wollte statt nach Samos, nach Sarria gehen, insgesamt 31 km, aber was falsch war. Ich hatte außeracht gelassen, das ich bereits 9 km gegangen war und die 31 km ab Poio berechnet wurden, so würde ich insgesamt 40 Kilometer gegangen sein.

Etwas anderes war das mit der Anhöhe Alto do Poio. Die war zu steil um unbemerkt zu bleiben, aber mit wenigen hundert Metern auch kurz. Direkt wenn man oben ankommt, steht strategisch günstig, ein Lokal. Ich habe mich aber nur kurz hingesetzt. 

Hätte ich aber nicht vor der bronzenen Pilgerfigur gestanden, die dort oben einsam dem Wetter trotzt, hätte ich nicht bemerkt das ich die erste Anhöhe geschafft hatte.

Die Warnung meiner App vor den nächsten beiden Steigungen im Ohr, ging es am Morgen um 6:50 Uhr los. Es war kalt und stark bewölkt. Der Weg war gut zu bewältigen, aber mit einigen Steigungen versehen.

Ich hatte eigentlich vorgehabt die Strecke nach Samos zu nehmen, ohne zu wissen warum eigentlich. Gut da sollte ein Kloster und ein die Strecke sollt ein flacher Weg sein. Ausschlaggebend war das meine App, die klassische Route nicht genauer beschrieb. Das gefiel mir nicht. Daher änderte ich meine Meinung und wollte erst in Triacastela, dem Ort der Weggabelung, entscheiden wohin es gehen sollte. 

Orte: O Cebreiro, Lineares, Hospital da Condesa, Padornelo, Alto de Poio, Fonfria, O Biduedo, Fillobal, Pasantes und Triacastela

Ich möchte was zu den Temperaturen sagen. Die bekomme ich von meinem Wetterdienst auf dem Handy. Ich habe gerade was die morgendlichen Temperaturen angeht so meine Zweifel was die Genauigkeit angeht. In den Bergen habe ich morgens meine Reißverschlusshose an und das lange Wintersporthemd. Ist es noch kälter habe ich sogar eine Strickjacke an. Also wohlgerüstet. Aber trotzdem friere ich und wenn es nur am den Händen ist. Ich glaube nicht das ich bei Temperaturen von über 10 Grad friere. Auch erscheint es mir manchmal wärmer. Das das liegt an der direkten Sonneneinstrahlung und der jeweiligen Aktivität .

Etappe von O Cebreiro nach Triacastela, 21 km, reine Gehzeit 4:23 Stunden.
Wetter: Frische 14 bis 24 Grad. Anfangs stark bewölkt, Nachmittags Sonnenschein und aufgelockerte Bewölkung 

So schickte ich die Bilder zu dem Bericht von Gestern und schrieb am neuen Bericht. Dazu zwei Gläser des besten Weißweines, zu zwei Euro das Glas. Preiswerter als Cola. Da es dort nichts zu Essen gab, ging ich die Straße wieder etwas zurück und in einem Restaurant das Essen anbot. Da  bestellte ich das Tagesmenü, Wo man sich aussuchen kann aussuchen was man möchte.  

Der Architekt oder die Verantwortlichen haben sich entschieden, im Inneren, alle Räume, wirklich alle, bis hin zu den Klotüren, mit Schwingtüren zu versehen. Wenn man sie nicht festhält machen sie einen irren Lärm. Für eine Pilgerherberge "optimal". Zurück zum WLAN. Also machte ich mich auf die Suche zu im Ort nach einer Bar mit offenen WLAN. Ich fand eine. 

Nach 13.00 Uhr checkte ich ein. Dann das übliche Spiel. Duschen ect. In der Herberge war das WLAN defekt. Auch sonst war sie recht spartanisch eingerichtet. Was die schlechte Bewertung erklärt. Als Küche bezeichnet man dort eine Mikrowelle und einen Kühlschrank, und sonst nichts.

Ich war aber schon um 11:46 am Ortseingang Triacastela. Dort liegt auch die Herberge der galizischen Regierung. Auch wenn diese zu Recht eine schlechte Bewertung hatte. Auf machte sie erst um 13.00 Uhr. Da die Küche der Bar gegenüber noch nicht auf hatte, aß ich Bocadillo.

Das schwierigste an dieser Etappe war der Abstieg. Es ging mehr oder minder 12 km immer bergab. Das macht sich deutlich in den Knien bemerkbar. 

Unterwegs hätte in noch einen Pass überqueren müssen. Ich wäre frühestens um 17.00 Uhr in Sarria gewesen. Meines Erachtens zu spät um mir noch einen Zahnarzt zu suchen. Also Rolle Rückwärts, nur noch bis Triacastela gehen und am nächsten Tag früh in Sarria sein. 

Da meine drei Zimmernachbarn bereits im Bett waren, schloß ich mich an um nicht zu stören. Dann würde es nochmal ärgerlich. So gegen 22.00 Uhr, ich weiß leider nicht wann hier Nachtruhe ist, kam ein ganzer Schwarm von Leuten zurück. Begann um die Zeit sich vorzubereiten, zu waschen, sich laut stark zu unterhalten. Man kann sich vorstellen, wenn ein Dutzend Leute herumturnen, was für einen Lärm die Türen machten .

Zum Schluss habe mich noch mit dem Ehepaar aus Kopenhagen unterhalten, das mir beim Abstieg vom Eisernen Kreuz begegnet war. Dann war es Zeit in die Herberge zu gehen. Da habe ich dann noch herumgesessen.

Zuerst gab es einen Eintopf, dann Lachs vom Grill mit Pommes und zum Nachtisch eine Spezialität, Frischkäse aus O Cebreiro mit Honig. Dazu eine Flasche Wein. Das Ganze für 13,00 Euro. Ich hab die Flasche nicht geschafft.

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