Etappe: von Namur nach Dinat/Frankreich, 27 km, reine Gehzeit 5,5 Stunden, Sonnenschein, geringe Bewölkung, 8 bis 15 Grad
Orte auf dem Weg: Namur, La Piante, Pairele, Wepion, Profondeville, Riviere, Anhee, Leffe und Dinat
Adieu Namur
Die Nacht in der Herberge war sehr unruhig. Am Abend war ein niederländischer Pilger hinzugekommen. Ich dachte was macht er da die ganze Zeit????. Aber es war ein vierter Gast dazugekommen der sein Bett bezogen hatte. Dies habe ich aber erst am nächsten Morgen gesehen.
Am morgen bin ich sehr früh aufgestanden und nahm mein Gepäck incl. Wagen mit in die kleine Küche um Niemanden, beim packen zu stören. So konnte ich noch vor dem Frühstück fertig sein. Nach dem Frühstück machte ich mich auch fertig und checkte aus der Jugendherberge aus.
Kurz nachdem ich Namur verlassen hatte, darf ich auf eine niederländische Wanderin. Ich sprach sie gleich an, Birgit wie sich herausstellte. Sie pilgerte nach Rom. Nachdem ich ihr Anfangs ein Ohr abgekaute hatte. Rieß ich mich am Riemen, den ich brauchte noch meine Luft. Wir verstanden uns ganz gut, vor allem weil ihr deutsch besser ist als mein niederländisch. Natürlich versuchte ich damit zu glänzen. Aber ich glaube mein Humor war nicht ganz ihre Linie.
Birgit rennt
Birgit legte ein irres Tempo vor, was mir zu Gute kam. Die Zeit flog dahin wie im Flug. Wir machten nur drei kurze Pausen.
Pause für Birgit
Fütterung der aufdringlichen Gänse
Ich war froh eine Begleitung wie diese zuhaben und richtete mich nach ihrem Schritt. Was sie aber unbedingt unterwegs haben musste, war "Heerlijk kopje koffie". Das muss wohl so ein niederländisches Ding sein. War bei allen Niederländern so, die wir getroffen haben. Wir fanden rechtzeitig für Birgit einen Kaffee, bevor das zur Krise für die wurde.
Der Weg war weiterhin einfach, immer den Fluss entlang. Birgit fand die Strecke langweilig, ich aber fand genug Motive zum fotografieren. Die Gegend ist aber für mich wirklich schön. Die Maas hat sich spektakulär durch die Ardennen gegraben. Birgit fand, dass die Häuser immer größer wurden. Manche Häuser waren aber auch wie kleine Schlösser.
In Leffe was bereits zu Dinant gehört überquerten wir den Fluss - Dort gibt es was mir bis zu diesem Tag nicht bekannt war - eine berühmte Abtei, die auch das gleichnamige Bier braut, "Leffe". (s. links unten)
Leffe
In Leffe angekommen holten wir unsern Stempel in der Abtei ab, ich frage nach einer Unterkunft für mich, leider war alles belegt. Meine Enttäuschung war groß, ich hätte gewusst, dass ich 48 Stunden vorher reservieren muss, hätte ich es getan.
Birgit und mein Weg trennten sich hier in Dinant, sie fuhr wieder nach Hause. Dies macht sie, nur die ersten 4 Wochen an den Wochenenden, um nicht so lange vom Ihrem Mann getrennt zu sein. Am Ende ihrer Reise trifft er dann dazu.
Ich suchte die Tourismus-Info auf. Im Büro konnte man mir nur zum Teil helfen.
Dinant hat viele Lokale und ist ein bekannter Ausflugsort, so ein wenig wie Rüdesheim. Nur nicht so extrem. Alle Unterkünfte waren unbezahlbar. Man verwies mich an den Campingplatz. Und so wie Birgit vorhergesagt hatte musste ich zurück nach Leffe. Am Campingplatz angekommen, sah ich gleich ein Wohnmobil mit Ostholsteiner Kennzeichen. Natürlich habe ich die Besitzer gleich angesprochen, hatten aber kein Platz in ihrem Wohnmobil für mich. Als ich aber dann das Zelt aufbaute kam der Mann und lud mich zum grillen ein. Dies habe ich dankend angenommen. Norbert und Barbara empfingen mich sehr gastfreundlich. Leider fing es dann an zu regnen und wir mussten uns in das Wohnmobil zurück ziehen.
Das Gegrillte und auch meine aufgewärmten Nudeln waren sehr lecker. Ihr könnt euch meine Überraschung nicht vorstellen, aber Barbara stammt aus Köln-Marienburg, nicht unweit wo ich geboren wurden bin. Der Abend wurde dann sehr lustig, bei Wein und Brot
Ich gab auch meine Geschichte zum Besten und bekam den einen oder anderen Tipp für Frankreich. Norbert ist Franzose, auch wenn man das garnicht hört. Die Beiden haben gleich gehört, wo ich ursprünglich gebürtig herkomme.
Barbara und Norbert haben ein Haus in der Nähe von Toulouse, wo sie im Wechsel mit Deutschland wohnen. Beneidenswert. Wir verabschiedeten uns und Norbert brachte mir noch meine vergessenen Sachen an das Zelt.
Merci beaucoup pour cette soirée inoubliable et magnifique
Die Nacht im Zelt war nicht so dolle. Es war zwar nicht kalt, aber die Knochen taten mir Weh von der Anstrengung des Tages. Ich wälzte mich viel herum. Man hörte auch die Autos und die Züge in dem engen Tal. Viel Schlaf bekam ich nicht.
Norbert und ich