Eine etwas andere Erholung

Donnerstag, 29. Juni 2023

Später bin ich dann noch einmal vom Feuerwerk geweckt worden. Dies war aber nicht schlimm, bin dann sofort wieder eingeschlafen.

Mein zweiter Tag in Burgos.
Wetter: 19 bis 24 Grad, Abends recht frischer Wind

Ich schreibe jetzt was die Kritiker Schreiben und ich kann dem nicht widersprechen. Die gotische Kathedrale, die vor allen durch ihre Licht- und Raumwirkung glänzen sollte, ist durch Zahlreiche um und Anbauten entstellt worden. Ich kann nur sagen, das macht sie nicht weniger Sehenswert. Sie ist halt, wie so vieles in spanischen Kirchen, speziell.  

Ich holte mir etwas trinken und beobachtete den Trubel. Unter einer Madonnenfigur, war auf einer Tribüne ein Gitter angebracht worden. Darauf hatte man die Form von drei riesigen Blüten markiert. Jetzt kämmen verschiedene Gruppen von Vereinen, Kirchengemeinden und Traditionsgruppen, oft begleitet von Blasmusik, und überbrachten Blumen. Dabei wurden die Gruppen von einem Sprecher angesagt und begrüßt.  

Ich wachte erst um 9.00 Uhr auf, war wohl doch etwas spät geworden. Beeilen musste ich mich trotzdem nicht. Frühstücken wollte ich bei der Uni. Fehlanzeige. Geschlossen. In der Stadt ist Alles geschlossen bis auf Lokale, Cafés und kleine Einzelhändler in der Altstadt.  

Ich ging in Richtung der Kathedrale,angelockt von der Blasmusik einer Fußgruppe, fand ich rasch ein Café in einem Wohnviertel. Als ich nach dem Frühstück meinen Weg fortsetzte, landete ich an einem Stadttor und der einem Stück der alten Stadtmauer. 

Die Kathedrale kann erst wieder um 14.00 Uhr betreten werden. Man kam zwar als ich da war auch so rein, aber es war gerade großer Festgottesdienst zu Gange und die Kirche rappelvoll. Das muss aber nichts heißen, so groß wie sie ist, so wenig passen hinein. In den Querschiffen kann man den Gottesdienst nur über Bildschirme verfolgen. Ungewöhnlich. Mir bliebt nichts anderes übrig, als zu warten.

Letztendlich ist die Kathedrale aber leicht zu finden und nicht zu übersehen. Angekommen, war ich erst einmal überrascht. Das Areal vor der Kirche war abgesperrt, der Ticketschalter geschlossen. Alles war vorbereitet für den großen Festumzug. Hätte man am Vortag lesen können. War angeschlagen.

Die ersten Blumen waren weiße und das waren  sehr viele. Die wurden von Helfern außen in das Gitter gesteckt. Natürlich dauerte das seine Zeit, bis die Felder gefüllt waren. Später kamen dann rosafarbene und rote Blumen, in die Gitterblüten hinzu. Ich ging in der Zwischenzeit etwas spazieren und Essen.

Was ich gestern vergaß zu erwähnen und jetzt nachholen möchte ist, in Burgos ist die Kirchendichte ungewöhnlich groß. Daran kann man merken, was die Sekuralisation für einen Schaden angerichtet hat.

Zurück zur Kathedrale. Der Komplex ist sehr umfangreich und ich brauchte 2 1/2 Stunden um mir Alles anzusehen und noch länger es zu beschreiben. Ich kann es aber jedem nur sehr empfehlen und ans Herz legen, sie sich einmal anzuschauen.

Ich wurde durch die Kirche von ein kostenlosen App geleitet. Die wirklich sehr gut gemacht war und nichts zu wünschen übrig ließ. Wie auch das Ganze museale Konzept. Typisch für Spanien sind die kunstvoll gefährtigen Gitter, die die zahlreichen Kapellen, aber auch den Kirchenraum begrenzen. In meinen Augen wirklich einzigartig, ist der Vierungsturm. Wirklich beeindruckend. 

Die Kirche wurde im 12. Jahrhundert im gotischen Stiel angefangen zu bauen , um der wachsenden Bedeutung von Burgos und Kastilien gerecht zu werden. Fertiggestellt wurde sie im 14. Jahrhundert von  Johannes von Köln. Deshalb kamen mir die Türme so bekannt vor. Ich fasse mal zusammen. Einen Dom, Festümzüge und Blodwoosch. Fehlt jetzt nur noch das Kölsch.  

Die Kathedrale bietet für Pilger, die ein Credential vorweisen können die Eintrittskare zum halben Preis an.
 

In Burgos gibt es als Spezialität eine Blutwurst. Nachtigall ich hör dir trapsen. Ich bekam dann noch eine Tanzgruppe mit und dann war Schluss. Darauf wurden die Gitter auch schon abgebaut, und ich stürmte Richtung Ticketschalter.

Wegen der Fiesta waren sehr viele Gruppen mit ihren Blaskapellen da, die sich ein lautstarkes Duell miteinander lieferten. Die Veranstaltung ist durch insiniert und unterliegt strengen Regeln was das Zeremoniell angeht. 

Der Stierkampf an sich ist elegant und spannend. Wie sich der Matador in Todesgefahr begibt und sich produziert. Wobei ich sagen muss, die Stiere sind bis zu einem gewissen Grad berechenbar, sonst wäre das nicht möglich. Was ich nicht verstehe, warum das Tier sterben muss, bzw. der Matador seine Tötungsqualitäten unter Beweis stellen muss. Am Ende steht quasi eine Opferung.

Um es kurz zu machen. An Ende stand es 6 zu Null für die Matadoren.
Zu Fuß ging es zu der etwas mehr als 2 Kilometer entfernten Mehrzweckhalle, dort wird sonst Hauptsächlich Basketball gespielt. Ich habe keine Ahnung wie oft eine Corrida in Burgos stattfindet. Ich habe eine der letzten Karten bekommen. War nicht preiswert. Die Halle war mit 8500 Plätzen fast ausverkauft.

Selten habe ich so ein  gemischtes Publikum gesehen, da gehen von der Oma bis zum Enkel alles hin. Frauen jedes Alters sind da. Ich denke das ist eine Frage der Gewöhnung, von Kindesbeinen an. Was mich interessieren würde, ob es immer so verrückt zu geht. 

Mein Fazit: selbst wenn es in der Geschichte des Stierkampfes bestimmt herausragende Ereignisse gab, hast du eine Corrida gesehen, hast du alle gesehen. Ich brauche das nicht wieder, auch wenn es nicht schlimm war.

Ich machte mich dann auf den Heimweg, es war schon spät und ich brauchte eine dreiviertel Stunde um an der Unterkunft an zu kommen. Es war auch sehr frisch und ich hatte meine Strickjacke nicht mitgenommen.

Mein erster Stierkampf/in Spanisch Currida und mein letzter

Logo

©Copyright. Alle Rechte vorbehalten.