Alte Erinnerungen werden wach

Samstag, 27. Mai 2023

Der Rückweg erfolgte über Castanet-Tolosan und nochmals den Lidl. In meinem Quartier in Pechabou machte ich es mir erst einmal richtig bequem. Duschen, in die Badehose schlüpfen und ausreichend trinken. Zum Abendbrot, gab es neben Brot, Pfirsiche aus der Dose und gut gekühlten Weißwein. Manchmal kann man es gut haben. Den Rest des Abends chillte ich so rum und ging spät ins Bett.

Castanet-Tolosan, Pechabou und Labege. Im Laufe des Tages sehr warme 12 bis 15 km.
Wetter: 18 bis 30 Grad. 

Morgens machte ich mich gleich dran das Zelt abzubauen. Man möchte nicht glauben wieviel Kondenswasser sich in dem Außenzelt bilden kann. Das musste erst einmal abtrocknen. Dennoch so schnell war ich noch nie. 

Ich bekam sogar einen Teller mit Brot hingestellt. 9 Uhr war aber auch schnell erreicht, als ich vom Grundstück herunter kommentiert wurde. Man versprach Kontakt zu halten wegen des Paketes, was ich aus Deutschland erwarte. 

Ich machte mich dann auch den Weg nach Pechabou. Die 3,2 Kilometer waren schnell zurück gelegt. Im dortigen Rathaus wollte ich mir einen Stempel geben lassen. Der ist mir das erste Mal in Frankreich verweigert worden. Ich solle Dienstags wiederkommen. Ich glaube die Dame hatte keine Ahnung.

Ein Problem hatte ich aber dennoch mit dem Quartier. Ich kannte die Hausnummer nicht. Auf mein Hilfeersuchen via Email bekam ich von Christophe, meinem Gastgeber, einen Anruf. Das war dann auch schnell geklärt,  wo der Schlüssel versteckt war erfuhr ich dann auch. Das Haus hatte ich für mich, mit Garten und Pool.

Ich hielt mich aber nicht lange auf und nahm nur den leeren Rucksack mit. Nur 3,5 km entfernt gab es einen wirklich großen Laden von Decathlon. Um es vorwegzunehmen, Gamaschen die mir gefallen hätten, habe ich nicht gefunden. Dafür eine Badehose, eine kurze Hose und Mückenspray. 

Anders als Castanet-Tolosan, das wie ein riesiges Neubaugebiet aussieht, hat sich in Labege wenig verändert. Vielleicht das die Häuser nicht gerade wie neu gebaut aussehen. 

Jetzt hatte ich schon ein wenig Bammel. Was wenn Franck da ist. Es kam natürlich ganz anders. Aber das hat mich nicht gewundert, denn eigentlich habe ich es erwartet. Die jetzigen Eigentümer des Hauses kannten noch nicht mal die Familie Böse. Sollte es das gewesen sein? Einer dieser Häuser, mit gepflegten Rosenbeeten sah aus als wäre es schon lange bewohnt. Auf dem Klingelschild stand Madame Soundso mit Sohn. Lass sich, für mich nach einer älteren Dame. Ich klingelte und sollte Recht behalten. Ich erklärte mein Anliegen. Sie erinnerte sich an die Familie, wusste aber nicht  was aus ihnen, bis auf Franck, geworden ist. Er solle im Elsass wohnen und sogar in Deutschland arbeiten. Das passte wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Den einzigen Franck Böse den ich jemals im Internet ausfindig machen konnte, arbeitet oder arbeitete in Straßburg. Jetzt hatte ich einen konkreten Anhaltspunkt.  

Leider würde ich auf ein klärendes Telefonat bis Dienstag warten müssen. Der Hunger nagte jetzt an mir und ich kam nicht umhin in Labege eine Pizza essen zu gehen und einen Café Gourmet als Nachtisch zu verspeisen. 

Es mittlerweile drückend heiß geworden. Ich nahm eine Abkürzung über die Felder nach Labege, wo mein Austauschschüler, Ende der Siebziger Jahre gewohnt hat. Denn wollte ich mal wieder sehen.

Café Gourmet

Nochmal Labege

Ehemals Haus von Franck

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