Der Regen wird kommen

Sonntag, 18. Juni 2023

Aus dem Lokal zurück war es auch schon Zeit die letzten Vorbereitungen zu treffen und ins Bett zu gehen.

Orte:Ruesta, Undues de Lerda und Sanguesa 

Etappe von Ruesta nach Sanguesa, 23 km, reine Gehzeit 6:15 Stunden
Wetter: Gewitter, Dauerregen mit kleinem Regenpausen, 14 bis 25 Grad

Während die Meisten gegen 7.00 Uhr losgingen und den Camino nahmen, warteten Falk und ich noch ab. Als der Regen etwas nach lies, machten wir uns auf die Socken. Zu dieser Zeit, wurde gerade Martine von ihrem Schwager abgesetzt. Sie hatte nicht in Ruesta geschlafen und schloss sich uns an. 

Wir hatten vereinbart extra früh aufzustehen, um vielleicht den Regen ein Schnippchen zu schlagen. Weit gefehlt. Ein sehr stationäres Gewitter hatte sich seit 5.00 Uhr breit gemacht und machte keine Anstalten aufzuhören. 

Für uns ging es erst Mal, 4 km über die Straße und dann erst auf den Camino. Es folgte eine sehr, sehr lange Steigung über einen Pass. Das Ganze bei starken Rege, Blitz und Donner. Ich zählte fleißig mit wenn ein Blitz einschlug. Das Gewitter war nicht weiter weg, als 3 Kilometer. Nicht das ich Angst gehabt hätte, aber meine Vernunft sagte mir, dass das eine gefährliche Situation ist. 

Der Weg durch den Wald war trotz des Regens gut, aber die Steigung wollte und wollte kein Ende nehmen. Irgendwann habe ich Falk aus den Augen verloren.

Als wir dann den Wald und den Pass hinter uns gelassen hatten, ließ das Gewitter zwar nach, und am Horizont klärte es auf, aber der Regen nahm an Stärke zu . Ich wartete auf Martine. Zusammen machten wir uns an den Abstieg, durch aufgeweichten Feldwege. Aus kleinen Rinnsalen, wurden kleine Bäche, die uns begleiteten. Überall gluckste das Wasser.  Ich nahm die Gelegenheit war und zog mich um.

Ich hatte mich in Ruesta an einem offenen Fenster in der Nacht leicht erkältet. Mein T-Shirt war unter dem Poncho total durchgeschwitzt und mir war kalt und unwohl. An die Stelle des T-Shirts, zog ich mein gelbes Sporthemd an. Gleich fühlte ich mich etwas besser. So ging es ein Weile weiter. 

Bei Undues de Lerda, wussten wir um eine Herberge und wollten dort eine Kaffeepause ein legen. Der Weg dorthin er wies sich für mich nicht als ganz einfach. Der Hang war steil und der Camino sehr uneben. Martine machte nicht viel Anstalten auf mich zu warten. Der Aufstieg zum Bergdorf forderte mir noch mal alle Kraft ab. Meine Knie waren ganz weich, nach den bisherigen Anstrengungen.

In der Herberge ankommen, gab es  spanische Sandwiches, Bocadillios, zu essen und warme Getränke. Dort waren Falk, Cisco und Marti gerade im Aufbruch. Nachdem wir uns aufgewärmt hatten, brachen wir auch auf.

Eine kurze Schlamm Strecke konnte uns auch nicht was aufhalten. Dann sahen wir von weitem Falk. Wir kamen immer näher an ihn ran. Kurz vor Sanguesa hatten wir ihn überholt. 

Die Wege waren sehr unterschiedlich. Die Pfade ließen wir bald hinter uns. Genauso wie die Region Aragon. Wir waren bereits in der autonomen Region Navarra.

Jetzt wurden die nassen Sachen zum trocknen aufgehängt und geduscht. Wenn möglich wird Wäsche gewaschen. Falk war am schnellsten. Ich durfte meine Wäsche dazu schmeißen. Martine lehnte das ab. Sie war der Meinung, sie hätte das Anrecht gehabt zuerst zu waschen. Auf jeden Fall würdigte sie uns von da an  keines Blickes mehr. 

In Sanguesa machten wir schnell die Herberge ausfindig und checkten ein. Die Anderen waren auch bereits da. Sowie Allena aus Tschechien und ein Italo-Japanisches Ehepaar aus Schottland. Das Pärchen hatte wegen des Unwetters umgedreht. Bis bei so vielen Leuten in einer kleinen Herberge dauert es, bis alles geregelt ist.

Ich hatte mir zwar was zu essen gemacht. Aber in einem nahen Lokal, gab es ein Pilgermenü, aus Vorspeise, Hauptgang und Nachtisch für 14 Euro . Ich schloss mich den Anderen an. Falk schlug mir vor an nächsten Tag, eine Variante zu nehmen, die durch eine sehenswerte Schlucht führte. Dazu mussten wir ein Stück mit dem Bus fahren, um einer Hauptverkehrsstraße auszuweichen. Ich versprach im rechtzeitig Bescheid zu geben, ob ich diese Tour mit ihm machen wollte.

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