Happy birthday, to me

Freitag, 19. Mai 2023
 

 Nach einer Weile ist Freek zurück in Begleitung eines riesigen Kangals, einem türkischen Herdenschutzhund. Davon hat Freek Drei, wegen den Wölfen. Das sind Hunde, die sind wirklich Respekt einflösend. Dieser hier ist zumindest in dieser Umgebung wie ein Kuschelbär. Bei Nacht soll das aber anders sein. Diese Hunde sind ihren Feinden gegenüber erbarmungslos. Das muss auch so sein. Die Wölfe und Bären sind nicht anders. 

Etappe von Chateauroux nach Tendu, 27 km, reine Gehzeit 6 1/2 Stunden, 14 bis 19 Grad, Schäfchenwolken, Ich kann mich immer noch nicht entscheiden mein Hemd auszuziehen
 

Orte: Chateauroux, Le Poinconnet, Vauzelles und Tendu und Herberge Moulin Mou. 


Das alte Spiel. Bis ich auf dem Campingplatz fertig bin, vergeht ordentlich Zeit. Handy aufladen lassen, mit dem Frühstück beginnen, Croissants und Baguette abholen, alles wieder einpacken. Das Baguette war eines der leckersten, die ich jemals gegessen habe. Das Zelt war zur Abwechslung mal trocken. Selbst das Kondenswasser im Zelt inneren war mittlerweile abgetrocknet. Nicht desto trotz, war es bereits 10.00 Uhr als es los ging.

Aber ist heute ja mein Geburtstag. Da kann man das etwas entspannter und mit einer kurzen Etappe angehen. An der Rezeption durfte ich zur Feier des Tages mir etwas zu trinken aussuchen. Es gab Eistee.

In der Stadt klapperte ich dann die Buchhandlungen nach einem bestimmten Reiseführer ab. Ich wurde auch fündig, musste aber feststellen, dass der für mich nicht geeignet war. Ich suchte den ultimativen Reiseführer Miam Miam DoDo ( Jam Jan DoDo) für eine bestimmte Strecke des Jakobsweg. Ursprünglich war der Reiseführer nur ein Restaurantführer wie man am Namen unschwer erkennen konnte. Bis die vom Verlag sich gedacht haben, was gibt es am Jakobsweg für Essens- und Unterkunftsmöglichkeiten. Natürlich gibt es Karten und Wegbeschreibungen. Die braucht man in Internetzeitalter aber nur wenn man Offline ist. Die Adressen sind Gold wert. Als ich die Stadt verließ, war es bereits 11:40 Uhr. 

Die Strecke hat mir sehr gut gefallen. Es ging sehr lange unter Bäumen durch, die einem Schatten spendeten Bäume oder durch den Wald. Das ganze auf sehr bequemen Wegen. Die Landschaft änderte sich zusehends. offenes Land machte hügeligen Gelände Platz. Wiesen und Wege sind Hecken umsäumt. Die Felder und Wiesen sind von Baumgruppen oder kleinen Wäldern durchsetzt. Getreideanbau, weicht Bohnen. Man sieht wieder öfters Rinder auf der Weide. Das Ganze macht einen idyllischen Eindruck. Die Steigungen sind erträglich.

Wenn auch spät, komme ich an dem Gite de France Moulin Mou von Freek von Diemen an. Bereits schon wieder außerhalb von Tendu. Zur Meiner Überraschung ein Bauernhof, mit Hühnern,Enten, Ziegen, Schafen, Rinder und riesigen Hunden. Als ich ankomme sitzt das eine Runde von vier Männern und trink Bier. Ich werde begrüßt und bekomme ein Heineken in die Hand gedrückt. Die beiden Bekannten von Freek sind relativ schnell weg.  

Es bleiben Freek, der französische Pilger Sebastian und ich zurück. Als Freek erfährt das ich Geburtstag habe, gibt es Berentzen Apfelkorn aus Wassergläsern. Freek Lebensgefährtin Chantal ist nicht so ganz erbaut, und fragt ob sie alles alleine machen müsste. Der Hof sieht aus wie tausend Jahre Arbeit. Die beiden haben ihn aber erst vor drei Jahren übernommen. Freek war 20 Jahre beim Militär. Ich möchte nicht mit dem beiden tauschen. Freek muß noch auf die Weide zu den Rindern. 

Zeit mich mit Sebastian zu Unterhalten. Sebastian ist Pariser, der nach und nach alle Jakobswege in Frankreich abgeht. Er hat schon fast alle durch und war auch schon in Santiago de Compostela. Er sieht viel jünger aus als er ist.( 43 Jahre). Er ist Statistiker für eine Stromfirma und hat 4 Jahre in Köln gearbeitet. Sein Deutsch ist Recht gut. Er kann viele meiner Erfahrungen bestätigen. Z.B. hatte er auch schon Wildschweinerfahrungen. Im Gegensatz zu mir, hatte er schon öfters Ärger mit Autofahrern und fand den Weg nach Chateauroux rein, auch nicht prickelnd. 

Der Bauer hat sein Feld aufgeräumt.

Dann zeigte mir Freek mein Zimmer und die Dusche. Das Bett ist Recht bequem. Nach dem Duschen gibt es Abendessen. Kalbsfrikadellen und Pommes. Später herrlichen Schafskäse. Danach ab ins Bett und noch was schreiben. Sebastian geht am nächsten Tag nach Eguzon. Das ist gut zu erreichen. Er hat mir freundlicher Weise die Nummer für den Schlüsselkasten für die städtische Pilgerunterkunft gegeben. Viel bekomme ich beim Bericht schreiben nicht zusammen. 

Logo

©Copyright. Alle Rechte vorbehalten.