Zurück im Quartier erledigte ich meine Tagesaufgabe. Ich war sehr müde und legte mich um 21.30 Uhr ins Bett. Ich schlief nicht sehr gut, aber sehr schnell ein.
Orte: Urdos, Col du Somport und Canfranc Estation.
Etappe von Urdos nach Canfranc Estation, 20 km, reine Gehzeit 6 Stunden.
Wetter: 12 bis 16 Grad, Regen, mehr Regen. Erst nach mein Ankunft kam die Sonne raus
Da ich sowieso viel Zeit hatte, konnte ich allen Geräuschen lauschen. Ich kann nicht sagen wie viel ich geschlafen habe, aber viel war es nicht.
Es sollte heute die Königsetappe werden auf 2640 Metern, der höchste Punkt auf dem Jakobsweg. Nur Kaiserwetter hatte ich keins. Es regnete in der Nacht. Ich könnte das Wasser durch die Regenrinne rauschen hören.
Wer war schon weg? Olivier und Begleiterin. Vor dem Regen los zu gehen hatte sich für mich erledigt. Mittags sollte der Regen für eine Weile aufhören. Aber so lange warten und auf die Wettervorhersage bauen? Ich frühstückte ausgiebig packte meinen Rucksack und machte mich Regenfein. Dann ging es hinaus in den Regen. Am Ortsausgang war die Abzweigung auf den Jakobsweg.
Als ich sah wie sich das Regenwasser den Weg hinab ergoss, war die Entscheidung für mich klar. Ich würde dir ersten 6 Kilometer der Straße folgen und dann erst den Pass hoch den Jakobsweg folgen. Ich war auch relativ schnell an Ort und Stelle .
Es ging den Bergwald hinauf. Der Weg war gut zu gehen. Vor dem Regen schützte mich das Blätterdach. Der Bergpfad wand sich, stetig steigend, die Berghänge entlang. Alle paar Meter suchte sich das Wasser den Weg in kleineren und größeren Sturzbächen den Weg in die Tiefe.
Mit etwas Umsicht war das überqueren kein Problem. Generell muss man genau überlegen wohin man seine Füße bei solchen Wetter in den Bergen setzt. Es ging durch den Wald auf breiten Wegen, über Schotterbänder in Steinschlaggebieten, über schmale Grate und sumpfige Gebirgswiesen.
Der Aufstieg bereite mir nicht die geringste Mühe. 2.000 Km Training mit Wagen (Vorsicht Ironie), hatten sich ausgezahlt. Was meine Begeisterung trübte, waren meine nassen Schuhe. Sagte ich nass??????
An Abwechslung gab es keinen Mangel. Leider auch an Regen nicht. Manchmal umspülten die Wolken meine Füße, ein andermal könnte ich keine 20 Meter weit sehen. Aber ich war begeistert.
Ich trocknete notdürftig meine Füße, die langsam Schwimmhäute entwickelten und fettete sie großzügig ein. Das Ganze war nicht mehr angenehm. Der Regen verstärkte sich gerade wieder und es war Recht frisch. Mit frierenden Füssen machte ich mich daran den Berg hinab zu kommen.
Nach nicht zwei Stunden schwammen meine Füße im Wasser. Solange es den Berg hinauf ging war es erträglich. Oben auf den Pass, machte ich eine Pause in einem Lokal und trank einen Kaffee. Dort traf ich später die beiden Spanier. Leider hatte ich nicht daran gedacht Ersatzsocken einzupacken. Ersatzschuhe hatte ich mit.
Nach 8 km war ich Canfranc Estation und sehr froh in trockene Socken zu kommen. Nachdem ich eingcheckt hatte, machte ich mir eine Nudelsuppe und einen Kaffee.
Die nassen Schuhe hatte ich mit Zeitungspapier ausgestopft. Ich kann euch sagen, ich habe an dem Tag einen ganzen Berg an Zeitungspapier verwendet. Am Ende waren die Schuhe immer noch nass. Nur die Socken waren am nächsten Morgen trocken.
Nachmittags ging nochmal im Supermercardo einkaufen, die Regale noch leerer als am Vortag. In der Farmacia kaufte ich neue Ohrstöpsel. In dem Ortschaft traff ich nochmal die beiden Spanier. Sie kamen gerade vom Essen und waren auf dem Weg nach Canfranc Pueblo, dem nächsten Ort.
Von der Herberge hatte ich einen Rabattzettel für ein nahe gelegenes Restaurant erhalten. Das hätte ich besser nicht in Anspruch nehmen sollen. Das Essen war lieblos und kalt. Wenigstens war im am Ende satt. Der Käse war lecker. Das war aber auch alles.
Herberge in Urdos
Einstieg
Blick vom Pass
Der Gipfel
Herberge in Canfranc