Wieder Donnerstag und ich komme immer weiter

Donnerstag, 08. Juni 2023
 

Erstaunlicherweise fand ich in diesem Backofen schnell Schlaf, auch wenn ich mich fragte wie ich hier in der Nacht leise runterkommen sollte. Der Vibrationsalarm war auf jeden Fall auf 6.00Uhr früh gestellt.
  

Etappe Monlezun nach Maubourguet, 24 km, reine Gehzeit 5 1/2 Stunden
Wetter:  19 bis 28 Grad. Morgens strahlend blauer Himmel, ab dem späten Nachmittag zunehmend bewölkt.

Zu meiner Freude gab es da einzelnes Eis zu kaufen. Das wurde mit großem Genuss verspeist. Zurück brachte ich die Sachen in der Küchenhütte unter und befüllte den Kühlschrank mit Wasser, Lebensmitteln und Getränken. Später stieß noch ein jüngerer Niederländer mit Fahrrad dazu . Das war Edgar.  

In Maubourguet angekommem war ich zuerst beim Rathaus, dort verwies man mich auf das Tourismusbüro. Fein. Ich hatte am Vorabend eine Reservierungsmail geschickt. Ich war aber ziemlich konsterniert, als ich dort lesen musste, das sie ausgerechnet Donnerstags Nachmittags geschlossen haben. Jetzt war guter Rat teuer. Ich machte mich erstmal zum Campingplatz auf, nach dem ich mich nach der Weg erkundigt hatte. Dabei erfuhr ich, das es sich bei der Unterkunft um kleine Holzhütten handelt. Zwei Standen offen. Eine war offensichtlich die Küche und enthielt, "sinnigerweise" die Toilette.  

Während sich der Jakobsweg die höchste Umgebung in der Gegend aussuchte, um ging ich sie einfach. Da durch kam ich sehr gut voran. Was dann angeht war das eine Bilderbuchetappe. Die Etappe war relativ kurz, dafür gibt es aber in Maubourguet eine preiswerte öffentliche Pilgerunterkunft auf dem kommunalen Campingplatz. 

Nach ein,  zwei der üblichen Schlammschlachten, hatte ich das auch hinter mir und erreichte den Ortskern mit dem Marktplatz. Marciac ist touristisch gut erschlossen, findet hier doch jährlich ein großes Jazzfestival statt. Dementsprechend gibt es viele Lokale. Ich bestellte mir in einem Café, ein Croissant und einen doppelten Kaffee. Ich genoss das sehr. Nach dem gestrigen Ereignis und dem Morgen, pfiff ich auf den Jakobsweg und suchte mir, parallel dazu Wege mit festen Untergrund. Das machte sich gleich am Ortsausgang bezahlt. 

Heute gab es wieder mal Ravioli. Ich aß lieber draußen. In den Hütten war es unglaublich warm. Ich konnte mir nicht vorstellen darin zu schlafen. Es gab unglaublich viele Mücken und man war gut beraten, sich zu gut schützen.  

Auf der Wiese davor döste ein älterer Herr vor  seinem Zelt und etwas weiter weg eine Frau auf ihrem Kissen. Ich unterhielt mich mit dem Mann. Es war Hans, ein Fahrradpilger aus den Niederlanden. Er hatte sich in das Chalet eingemietet und das Chalet war mit vier Personen voll besetzt. Da er aber unter der Bedingung sein Zelt bevorzugte, wurden wir uns schnell einig und ich übernahm seinen Platz. Die Frau eine Schweizerin mit spanischen  Wurzeln, namens Jolanda, bedeutete mir ich möchte leise sein, da in der Hüte zwei am schlafen seien. Leise sein gehört nicht gerade zu meinen besten Eigenschaften. Also stellte ich meine Sachen erst einmal ab und ging zum Spar den ich auf den Hinweg gesehen hatte und machte meine Einkäufe.  

Von Monlezun aus hatte ich nicht viel Möglichkeiten als den Jakobsweg zu nutzen. Nun erschien mir der Weg nicht allzu weit mit 6 Kilometern nach Marciac und der Morgen war aller schönst. Der Weg war es nicht. Er bestätigte mal wieder alle meine Vorurteile. Hier hätte man es fertiggebracht den Weg direkt über Felder zu führen. Das freut den Freund von Abkürzungen, mich eingeschlossen, aber Felder haben die dumme angewohnheit Furchen zu haben. Das freut wiederum meinen Wagen nicht, der sich sowieso als sehr zieckig erwies und meinen Nerven jetzt schon strapazierte. 

Es war wie ich es mir gedacht hatte, viel Schlaf habe ich nicht bekommen. Zu unbequem in der Kule. Bis ich mich dann bequemt hatte auf zustehen war es bereits 7.00 Uhr,  dann Alles zusammen packen und den Wagen neu sortieren dauert immer seine Zeit. Es war auf jeden Fall schon nach 8.00 Uhr  als ich mich auf den Weg machte. Ich wollte im nächsten Ort frühstücken.  

Edgar der auch einkaufen gewesen ist, war so freundlich und uns ein  Bier auszugeben. Wird immer gern genommen. Der  Gedankenaustausch war recht Rege und Jeder erzählte etwas aus seinem Leben. Jolanda war auf den Weg nach Lourdes, ebenso Edgar, der aber dann weiter nach Spanien fährt. Hans fuhr ebenfalls nach Santiago. Hans wollte am nächsten Tag sehr früh aufbrechen, weil er immer nur bis zur Mittagszeit fährt. 

Jolanda die wegen Magenproblemen jetzt schon zwei Tage hier war, lieferte dem Beweis. Sie war über und über an den Armen und Beinen zerstochen. Sie sah aus als hätte sie die Masern. So etwas habe ich noch nicht gesehen. Während ich so meine Ravioli aß, gesellten sich zwei Bekannte Gesichter zu mir. Ich war nicht wenig überrascht, Francoise und Robert zu sehen. Es entstand gleich ein längeres Gespräch und so klärte sich ein Missverständnis von mir auf. Beide sind  Frankokanadier, nicht nur Francoise auch Robert. Während Robert aus Quebec stammt, kommt Froncoise aus aus New Brunswick, was ihren Akzent erklärt. Die Beiden waren die Schläfer, aus der Hütte ihnen ging es nicht so gut.

Ich wollte ihm es, was das aufstehen angeht, gleichtun. Vor allem drohte es morgen sehr viel zu regnen. Ich hatte die Hoffnung, die ersten zwei Stunden den Regen davonlaufen zu können. Mich zog es nicht in die Schlafhütte und ich verbrachte den späten Abend noch draußen mit planen. 

Aber ich benötige dringend Schlaf. Als ich meinen Platz oben im Doppelstockbett bezogen hatte, wäre ich fast mit dem Bett umgestürzt. Unten lag in dem Moment niemand und der Depp der das Bett aufgestellt hat, hatte es nicht an der Wand befestigt. Was für ein Spaß, konnte ich nur nicht drüber lachen. OK, heute schon. 

Orte:  Monlezun, Marciac, Sanazan, Auriebat und Maubourguet

Marciac

Erosion überall

Frühstück!!!!Und was gab es?

Habe fertig!!!!!

Mark-/Parkplatz Marciac

Da habe ich gesessen

Den Hügel bin ich umgangen, ha,ha

Jolanda, Edgar und Hans

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