Dann ging es in Bett, dazu eine kleine Anmerkung. In der Regel gehen alle zwischen 21.00 Uhr und 22.00 Uhr ins Bett. Danach ist eh meistens Nachtruhe zu halten. Das heißt aber nicht, das man dann schlafen muss oder gleich kann. Es wird dann noch viel gelesen, was man an den Handylichtern erkennen kann. "By this way." Die anderen Nationen amüsieren sich köstlich über den Begriff "Handy".
Orte: Castrojeriz, Itero del Castillo, Itero de la Vega, Boadillo del Camino und Fromista
Für Camino Verhältnisse bin ich nicht der große Frühaufsteher, selbst wenn ich gleich nach dem Wecker klingeln, oder vielmehr vibrieren, aufstehe braucht es bei mir meine Zeit. Erst recht, wenn ich frühstücke.
Etappe, von Castrojeriz nach Fromista, 25 km, reine Gehzeit 5:15 Stunden
Wetter: 11 bis 24 Grad. Anfangs Recht kalt, später wurde es auch nicht richtig warm, dabei war es den ganzen Tag sonnig und fast wolkenfrei
Die Strecke die heute gehe ist relativ kurz, da kann ich absehen, das ich am frühen Nachmittag am Zielort bin. Da kommt es mir auf eine halbe Stunde auch nicht an.
Da kamen Einige und nicht nur Ich gehörig ins schwitzen. Anschließend war es aber wieder die typische Meseta, die Hochebene. Es ging leicht bergab. Die Landschaft würde ich als interessant bezeichnen. Es gab etwas fürs Auge. Die Wege waren gut zu befahren. Keine schwere Etappe.
Ab dem Ort Itero dela Vega war ich bereits aus der Provinz Burgos raus und in der Provinz Palencia drin. In Boadillo del Camino war mir nach einem kühlen Getränk aus Gerstensaft in einer Herberge am Wegesrand.
Hinter Boadillo brauchte ich nur noch dem Canal der Castilia folgen, bis Fromista. Auf dem Weg zur Herberge viel mir gleich ein kleiner Supermarkt ins Auge, der aber in einer 3/4 Stunde schließen würde.
Kirche in Castrojeriz
Später am Tag bekam ich eine Mail von Falk, der mit genau die Herberge empfahl wo ich untergekommen bin, aber schon in Fromista. Celeste die ich später noch traf, und dort übernachtet hatte, war nicht so zufrieden
Mir ging dann das Einchecken in der Herberge nicht schnell genug. Ich schaffe es aber rechtzeitig. Ein Manko war es das der Laden die Eier nur als 12er Pack verkauft, sollte sich später aber noch gute Wahl erweisen.
In der Herberge vielen mir unter den bekannten Gesichtern gleich die drei Damen aus Taiwan auf, oder vielmehr ich ihnen. Es waren auch nicht alle drei auf einmal. Die hatten nämlich ein Experiment gestartet. Sie wollten einmal alleine gehen und nicht immer nur zu dritt und feststellen wie es dann auf dem Camino ist und ob das etwas mit ihnen anstellt.
Ich denke, sie werden zumindest nicht soviel geredet haben, wie zu dritt. Wo ich dann gerade beim Essen machen war, habe ich gleich etwas mehr gemacht und die Drei eingeladen. Eine war verhindert. Aus dem Essen entwickelte sich ein sehr langes Gespräch über soziale und kulturelle Gegebenheiten. Die Beiden anderen hatten auf jeden Fall mehr Fragen als ich, der eh schon "alles" weiß.
Den Rest des Tages verbrachte ich mit schreiben. Wobei ich aber, den Tischtennisspielern, irgendwie im Weg war. Ständig flog mir ein Ball um die Ohren. Dadurch war es nicht leicht mich zu konzentrieren.
Ich fand die Herberge gemütlich. Sie war überschaubar.
Ich habe mir heute morgen tatsächlich die Strickjacke angezogen, so kalt war es noch am morgen.
Das Streckenprofil meiner App hatte nicht zu viel versprochen. Hinter dem Ortsausgang gab es eine lange Steigung für gut und gerne 100 Höhenmeter, wenn nicht mehr.
Nach schweren Etappen brauche ich etwas Erholung. Nicht das ich mir das immer aussuchen könnte.
Diesmal wollte ich besser für Morgen vorbereitet sein und packte schon mal alles weg, was ich nicht brauchte und legte alles Andere griffbereit hin.
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit und ein Gute Nacht Euer
Hans-Georg