Etappe Revin nach Charleville Mezieres, 33 km, reine Gehzeit 8 Stunden, 7 Grad, regnerisch ab Mittags trocken
Orte auf der Strecke: Revin Les Mazures, Secheval und Charleville-Mezieres
Aufwiedersehen Revin
Die Strecke entlang der Meuse sollte 36 km lang sein. Meine Erfahrung sagte mir, das es mehr km sein könnte. Durch die Stadt Charleville musste ich ja auch noch durch. Die Meuse und die Berge ringsherum konnte ich auch nicht mehr sehen. Also beschloss ich die Berge hoch zu gehen und eine Abkürzung von 6 Kilometern zu nehmen.
Dieses mal gelang mir das frühe Aufstehen, viel packen musste ich auch nicht, nach einer heißen Tasse Kaffee, ging es um 7.00 Uhr los. Den Weg des Berges war schnell gefunden. Da bereute ich meine Entscheidung schon ein wenig.
Dann ging es einen wilden Pfad den Berg rauf, immer tiefer in den Wald. Den Weg zu passieren wurde immer anstrengender und ich immer langsamer, Aber nach dem ich einen großen Wasserspeicher passiert hatte, erreichte ich erst richtige Forstwege, die sich über viele Kilometer rechtwinklig durch den Wald zogen.
Vom Aufstieg durchgeschwitzt, fing ich bei 7 Grad und ohne Sonne zufrieren an.
Nicht das Wege alle nur Eben waren, auch hier gab es Höhenmeter zu überwinden. Aber das war kein Vergleich. Die Straßen waren wie mit dem Lineal gezogen. Ich konnte mich nicht des Eindruckes erwehren, auch wegen riesiger Lichtungen, lang wie Landebahnen, das das mal militärisch genutzt wurde.
Es war auf jeden Fall eine sehr einsame Tour. Ich streifte nur zwei Orte. In Les Mezures ließ ich es mir aber nicht nehmen, den örtlichen kleinen Supermarkt, aufzusuchen um mir ein Croissant und Kaffeesticks zu kaufen.
Während ich noch etwas unschlüssig vor dem Laden stand, hielt ein Wagen neben mir an und ein Mann winkte mich heran. Er schenkte mir fünf Euro. Auf meine Frage hin wofür, antwortete er das sei ein Plaesir Ramadan.
Eine der fünf Säulen des Islams, sieht Spenden an Arme vor. Ich muss ziemlich heruntergekommen aussehen. Eine Freude war es trotzdem.
Gegen 15.00 Uhr erreichte ich wieder die Vororte von Charleville-Mezieres. die Stadt ist eine Doppelstadt und wurde erst in den 30zigern Jahren des 20. Jahrhunderts vereinigt.
Um ca. 16.00 Uhr war ich am Quartier. Das hatte ich auf Airbnb gebucht. Ich erwarte nach der Beschreibung ein Zimmer, in einer Wohnung vor zu finden, wo der Gastgeber mit lebte. Aber ich hatte die Wohnung für mich alleine. Es hätten aber 6 weitere Personen rein gepasst. Große Wohnküche, Wohnzimmer mit Bar, zwei Schlafzimmer, eins mit Doppeltbett, eins mit Etagenbetten, Badezimmer und Toilette
Ich hatte etwas Mühe, den Pilgerwagen die steile Treppe hoch zubekommen. Hat aber geklappt. Ich stellte ihn auf dem Balkon ab. Ich aß eine Kleinigkeit und machte mich auf den Weg in den Ortskern. Auf dem Hinweg hatte ich auf dem großen Platz Ducat schon gesehen wo das Touristmusbüro ist.
Nach dem Besuch der örtlichen Kirche Sainte Remy ging es zum Platz Ducat.
Kirche Sainte Remy
Zwischenzeitlich war die Sonne rausgekommen und ich falsch angezogen, den Hut als Blendschutz hätte ich auch gebrauchen können. Der Platz Ducat ist sehr schön und erinnert mich nicht zufällig an den Place des Voges in Paris, der aber unübertroffen ist.
Von dort ging es in Richtung Notre Dame in Mezieres, am Hotel de Ville vorbei. Im Gegensatz zum Rathaus ist die Kirch aber sehr heruntergekommen und bräuchte zumindestens Aussen eine aufwendige und umfangreiche Sanierung.
Hier merkt man das Frankreich ein laizistiser Staat ist. Nicht jede Kirche und die meisten sind hier sehr alt, ist gleich ein nationales historisches Monument. Als Notre Dame in Paris brannte, hat Macron noch am gleichen Abend im Fernsehen gesagt, das sie bis 2024, dem Jahr der Olympischen Siele in Paris, wieder aufgebaut sein würde. Er hätte auch sagen können, es kostet was es wollte.
Die Kirche in Frankreich ist eher Klamm bei Kasse. Ich bekam langsam richtig Hunger und wollte etwas einkaufen gehen. Ich hatte Appetit auf Pizza. Als ich an einem Carrefour Laden vorbei ging und die Preise für Weingummi sah, bin ich gleich wieder umgekehrt. Dann ging ich zu einem Netto. Discounter sind aber in Charleville etwas ausserhalb versteckt.
Ich wurde aber fündig und ging, mit gefüllten Taschen, in die Rue Alexandre 1 zurück. Ich machte mir einen schönen Abend, mit Pizza und einer ganzen Flasche Weißwein und schaute seit langer Zeit mal den Fernseher ein. In Arte lief eine Dokumentation über die Resistance. Arte ist Gott sei Dank zweisprachig. Die Heizung hatte ich auch in die Gänge bekommen. Es sollte in der Nacht sehr kalt werden. Dann ging ich mit 2 Decken bewaffnet ins Bett. Bis Morgen Euer
Hans-Georg