Die Pyrimäen sind in sichtweite

Sonntag, 11. Juni 2023
 

Der Italiener und Tina, waren mit mir im gleichen Zimmer. Tina war relativ unvorbereitet und mit wenig Geld unterwegs und war daher oft gezwungen wild zu Campen. Beim bisherigen Wetter macht das aber keinen Spaß. Sie wusste auch nicht wohin es weitergehen sollte. Somportpass, oder Saint Jean Pied der Port oder an die Küste auf dem Camino del Norte nach Santiago. Das obligatorische Gewitter setzte auch, das das störte meine Ohrstöpsel wenig. Der Wecker war gestellt. 

Orte auf dem Weg: Lescar, Artiguellouve, Lacomande, Lasseube, Goes und Oloron-Sainte-Marie

Etappe von Lascar nach Oloron Sainte-Marie, 31 km, reine Gehzeit 7 1/2 Stunden
Wetter: 18 bis 26 Grad. Im Laufe des Tages nahm die Bewölkung zu . Wie angekündigt, begann es nach 13.00 Uhr zu regnen an, Anfangs wenig, später stärker. Abends gab es ein Gewitter. Vermutlich hat es auch nachts geregnet.

Festentschlossen, nach dem gestrigen Regen, dem Jakobsweg bestmöglich aus dem Weg zu gehen, ging es zügig voran. In Artiguellouve hatte ich ein dringendes Bedürfnis und nutzte dies zu einer Kaffeepause in einem kleinem Laden. 

Heute bin ich  nicht ganz so früh aufgestanden wie geplant, sondern erst um 6.00 Uhr. Ich nahm ein ordentliches Frühstück zu mir. Pierre war dann auch schon wach. Pierre ist so ein richtiger Kumpel - Typ. Entsprechend herzlich viel der Abschied aus. Dann machte ich mich auf den Weg.

Fester, steiniger Untergrund und wenig Matsch. Das reichte mir aber für den Tag. Ab 13.00 Uhr fing es an zu regnen. Bei den ersten Tropfen zog ich meine Gamaschen an, später zog ich einen Regenschutz über den Rucksack. Als der Regen stärker als meine Schweiß war, zog ich den Poncho über. So ging es über Goes nach Oloron-Sainte-Marie hinein. Wenn man so will, eine Bilderbuchetappe, zumindest ohne Überraschungen.

Eine längere Trinkpause machte ich in  Lacomande. Der Ort wohin Pierre unterwegs war. Hinter den Ort machte ich einen kleinen Abstecher, mehr aus Versehen als gewollt, auf den Jakobsweg. Auch wenn es sehr steil war, klappt es ganz gut.  

Begrüßt wurde ich  von zwei Damen, es ging erstmal hinter das Haus in einen Keller, wo ich die nassen Sachen aufhängen konnte und die Schuhe und den Wagen abstellte. Den großen Rucksack durfte ich mitnehmen. Nachdem ich bezahlt hatte, wurde mir mein Zimmer gezeigt Ich suchte mir ein Bett nahe der Tür aus. Dann machte ich mich daran, meine Lebensmittel in den Kühlschrank zu verstauen und das Wasser kalt zu stellen. 

Olleron-Sainte-Marie, war bis zur Vereinigung im 19. Jahrhundert eine Doppelstadt aus Sainte-Marie dem Bischofssitz und Oloron, dem Hauptsitz des Grafen des Bearn. Die Herberge war sehr schön hergerichtet. Von Außen wie auch von Innen.  

Als ich mich etwas erholt hatte, traf Oliver ein. Ich hatte so was bereits erwartet. Es war noch etwas Zeit bis zur Abendbrot, also beschlossen wir in die Stadt zu gehen und uns auch die Kirche Sait-Croix anzuschauen. Oloron ist wirklich malerisch, auf einem steilen Hügel am Fluss  Gave d'Aspe gelegen. Der Fluss wird mein Begleiter in die Berge sein. 

Neben mir war hier ein Italiener, ein Franzose und wie sich später herausstellte eine Deutsche, die hier ihren Namen nicht gelesen haben will. Und eine weitere junge Frau aus   Leipzig, Tina wurde sie gerufen

Wir fanden schließlich die Kirche, die ganz oben auf einem Hügel war. Es war Sonntag und es stellte sich heraus das in wenigen Minuten Gottesdienst sein sollte. Ich war hoch erfreut und blieb da, während Olivier der Hunger ins Quartier trieb, wo er sich eine Pizza bestellte. Nach dem Gottesdienst gesellte ich mich dazu und machte mir meine Ravioli warm. Während sich die Anderen nach und nach zurück zogen, blieb ich in der Küche und schrieb noch was. Dann ging auch ich aufs Zimmer. 

Morgens, der Blick auf die Pyrimäen

Der Weg aus Lescar heraus

Standbild, aus Bronze,  von mir in Artiguellouve

Schloss bei Goes

Logo

©Copyright. Alle Rechte vorbehalten.